FC Bayern ist bereit für den Bundesliga-Kracher!

Liebe Red Eagles,
Der deutsche Klassiker steht vor der Tür. Morgen Abend (18:30 Uhr) trifft der FC Bayern im Signal Iduna Park vor Geisterkulisse auf Borussia Dortmund. Heute vor 7 Jahren gelang den Bayern im Übrigen gegen dieses Team der Cl- Triumph in London. Es ist bereits das 102. Duell in der Bundesliga zwischen beiden Mannschaften. Das Abschlusstraining ist bereits absolviert. Am Nachmitttag reist der Rekordmeister mit zwei Privatjets nach Dortmund. In diesem Vorbericht geht es um das Personal, der Vergleich der Stürmer, die Fakten zum Spiel, so wie die wichtigsten Aussagen von der Pressekonferenz mit Hansi Flick (55).


Thiago fehlt im Spitzenspiel
Wie schon beim 5:2- Heimsieg am Samstag, muss Flick im Spiel um die Vorentscheidung in der Meisterschaft auf Thiago Alcantara (29/ muskuläre Probleme) verzichten. Der Spanier trainierte gestern nur individuell, konnte beim alles entscheidenden Abschlusstraining nicht mitwirken. Die Konsequenz: Der in der Rückrunde besonders starke Thiago reist nicht mit zum Spitzenspiel nach Dortmund. Seinen Part wird aller Voraussicht nach Leon Goretzka (25) übernehmen. Aufatmen dagegen bei Jerome Boateng (31)! Der Innenverteidiger, der in der Schlussphase beim Frankfurt-Spiel angeschlagen rausmusste, scheint fit und einsatzbereit zu sein. Auch Serge Gnabry (24/Adduktoren-Probleme) ist im Aufgebot dabei. Es fehlen neben Thiago natürlich Corentin Tolisso (25), Philipe Coutinho (27/ beide OP) und Niklas Süle (24/Reha).

Der Stürmervergleich
Das junge BVB – Stürmertalent Erling Haaland (19) trifft wie er will. In zehn Bundesliga-Partien für den BVB erzielte er bislang zehn Treffer. Acht Tore mit Links, zwei gelangen mit Rechts. Mit dem Kopf klappte es noch nicht. Würde er wohl schon im Sommer zu Dortmund gekommen sein, wäre sein Torkonto deutlich praller gefüllt. Mit zehn Toren steht er de facto nur auf Platz 12 der Torjägerliste. Weit vor ihm steht Kollege Jadon Sancho (20/14Treffer) auf Rang drei. An Timo Werner (24 Treffer) und Robert Lewandowski (27 Tore) kommt allerdings kein Dortmunder vorbei. Der Bayern-Stürmer jagt den Rekord von Gerd Müller (erzielte 1972 40 Tore in einer Saison) und steht mit seinen 27 Toren derzeit auf dem ersten Rang. Anders als Haaland bugsierte Lewandowski den Ball sechsmal per Kopf ins Tor. Zarte drei Treffer waren es mit dem Linken Fuß. Den Großteil (18 Treffer) gelangen ihm mit seinem stärkeren rechten Fuß. In den Klassikerduellen jubelte Lewandowski insgesamt 16 Mal und übertrifft mit diesem Wert sogar den Bomber, der „nur“ 14 Mal ins Glück traf. In den letzten sechs Klassikern erzielte er immer mindestens ein Tor. Gute Vorzeichen vor dem Kracher morgen!


Die Top-Fakten vor dem Klassiker
In allen bisherigen 101 Duellen fielen immer mindestens zwei Eigentore. Zuletzt gelang Hummels zum 4:0 im Hinspiel dieser Fauxpass. In den letzten sechs Partien durften die Fans mindestens viermal jubeln. 29 mal bebte das Tornetz. Insgesamt fielen 321 Tore (199 für die Bayern, 122 für den BVB). 47 Mal ging der Rekordmeister als Sieger im Duell vom Platz. 29 Mal trennte man sich Unentschieden. 25 Mal gewann Borussia Dortmund das Topspiel.

Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz von Hansi Flick vor dem Kräftemessen mit dem BVB
Flick sieht das Duell nicht als Entscheidung im Titelkampf. Was sollte er auch anderes sagen. Ob er das intern aber auch so sieht ist fraglich. Er betont jedenfalls: „Nach der Partie sind immer noch einige Spiele zu spielen. Es ist wichtig, dass man in jedem Spiel an seine Grenze geht. Es ist klasse, wenn sich zwei so gute Mannschaften gegenüber stehen.“ Dortmund ist stark. „Die Dortmunder Mannschaft hat im Winter zwei Verstärkungen bekommen, Spieler die enorme Mentalität mitbringen. Einmal Can in der Defensive und Haaland in der Offensive. Die Mannschaft gehört zu den Besten in Europa. Sie sind in der Champions League knapp gegen Paris gescheitert. Wir müssen das Optimum abrufen und uns darauf vorbereiten.“ Der Coach lobt Haaland, warnt aber davor ihn jetzt schon mit Lewandowski zu vergleichen. „Er ist ein junger Spieler, hat aber enormen Zug zum Tor. Er will einfach den Abschluss. Ihn zeichnet eine enorme Dynamik aus. Er ist gierig, hat eine enorme Größe und ist trotzdem beweglich. Aber wir müssen nicht nur auf ihn aufpassen.“ So erwarten die Bayern den BVB. „Mit dem 3-4-3 hat der BVB sehr viel Stabilität in der Defensive gewonnen. Sie haben dann die Ballgewinne, die sie brauchen, um ihre schnellen Offensivspieler einzubinden. Das müssen wir unterbinden und die Räume schließen – mehr möchte ich nicht verraten. „Der BVB hat durch die Systemumstellung große Stabilität in der Defensive gefunden. Ich kann mir vorstellen, dass sie erstmal defensiv agieren. Aber wenn sie was anderes machen, werden wir sicherlich gut drauf reagieren.“ Mit der Form vom Frankfurt-Spiel ist Goretzka ein guter Thiago-Ersatz. „Er (Anm. Goretzka) hat gegen Frankfurt sehr viele Ballgewinne gehabt und war aggressiv. Das ist als Sechser sehr wichtig. Er hat an Muskelmasse zugelegt, das kommt seinem Spiel zu Gute. Leon macht eine gute Entwicklung. Vorher war er etwas offensiver, auf der Zehn oder der Acht. Aber auf der Sechs kann er seine Stärke, Sprints nach vorne, ausspielen. Er interpretiert das anders als Thiago. Ich bin happy, dass ich auf der Position Alternativen habe.“ So möchte man es angehen. „Ich fand das Spiel am Samstag auf der einen Seite sehr positiv, aber wir müssen auch noch etwas verbessern. Wichtig ist, dass wir Tempo, Druck, Dynamik und Sicherheit im Passspiel haben. Wir müssen den Ball laufen lassen, müssen nicht unbedingt zu schnell zum Abschluss kommen, vielleicht auch mal verlagern. Ballbesitz ist wichtig, denn im Ballbesitz kann man sich auch etwas erholen. Wenn der Gegner ihn hat, müssen wir laufen und ihn zurückholen.“ Zum Schluss lobte Flick seinen Innenverteidiger (David Alaba) sowie Thomas Müller und erklärte: „Als Innenverteidiger hat er eine sehr, sehr gute Spieleröffnung. Er leitet das Offensivspiel mit guten Pässen ein. Er kann zwei Linien überspielen, wie auch Jérôme. Er korrigiert Spieler. Davies kann im taktischen Bereich noch einiges dazu lernen, er versucht ihn immer wieder zu coachen. Das hilft Alphonso sehr. Ich habe mit ihm gesprochen, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass er ein guter Innenverteidiger ist. Seine Entwicklung auf der Position ist hervorragend. Er führt die Mannschaft und gibt Kommandos. Das bekommt man in der Stille des Stadions von außen noch mehr mit. Das freut mich sehr, so etwas fordere ich immer ein. Die Jungs sollen sich gegenseitig unterstützen, pushen und coachen. Das sehen nicht nur wir so, sondern auch andere Vereine. Ich wünsche mir, dass ein Spieler, der bei Bayern ausgebildet wurde, weiter ein Teil des FCB bleibt.
Thomas ist ein Spieler, der eine Mannschaft sehr gut führen kann und immer wieder Kommandos gibt. Er hat gegen Frankfurt die Räume sehr gut belaufen und war immer anspielbar – er hat Dynamik ins Spiel gebracht. Thomas hat enorme Erfahrung, darüber hinaus hat er eine enorme Lockerheit, will aber jedes Spiel gewinnen. Das ‚Mia san Mia‘ verkörpert er perfekt und weiß, dass er immer wieder an die Grenze gehen muss, um Spiele gewinnen zu können. Ich freue mich, dass er diese Form hat.“
Personell gesehen ist der Kader bis auf die obenerwähnten Akteure fit und einsatzbereit. Man darf gespannt sein, wem Flick das Vertrauen für die Startelf schenkt.

So könnten die Bayern spielen:
Neuer; Pavard, Boateng, Alaba, Davies; Kimmich, Goretzka; Coman, Müller, Gnabry; Lewandowski


Der deutsche Rekordmeister spielt morgen (18:30 Uhr) auswärts beim BVB. Der Hauptoffizielle Schiedsrichter ist Tobias Stieler.

Jetzt wünsche ich euch allen einen tollen gemeinsamen Fußballabend sowie einen schönen Dienstag!


Euer Red Eagles Mitglied Johannes