FC Bayern vor Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse – Alles Wichtige vor dem Aufgalopp beim FC Salzburg

Liebe Red Eagles,
nach der 4:2 Klatsche am vergangenen Samstag beim VfL Bochum in der Liga (2:4) wird es jetzt ernst. Champions-League is calling! Der „Road to St. Petersburg“ beginnt mit dem Achtelfinal-Hinspiel in der Mozartstadt. Am Mittwochabend trifft der FC Bayern in der Königsklasse um 21 Uhr (live auf DAZN) auf den FC Salzburg. Es sei erwähnt, dass ab dieser Runde die häufig kritisierte Auswärtsregel nicht mehr gilt. Wer weiterkommen will, braucht in jedem Fall mindestens ein Tor mehr als der Gegner. In diesem Vorbericht geht es um den Kader, die Aufstellung, die Statistik sowie die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann (34) und Thomas Mülller (32) vor dem Achtelfinal-Hinspiel in Salzburg.

Ulreich im Tor – Ohne Musiala nach Salzburg
Nach dem Abschlusstraining in München (begann um 15 Uhr) brach Nagelsmann um 17 Uhr mit einem 23-köpfigen Kader mit dem Bus in die Mozartstadt auf. Gegen 19 Uhr werden die Münchner im Mannschaftshotel in Salzburg erwartet.
Neben Leon Goretzka (26/Knie) fehlen Alphonso Davies (20/Herzmuskelentzündung), Jamal Musiala (18/Corona-Infektion) und Manuel Neuer (35/Meniskus-OP).


Muss Nagelsmann jetzt die Dreier-Abwehr riskieren?

Ja! Er muss fast: Gegen Salzburg wird Nagelsmann aller Voraussicht nach mit einem 3-2-4-1 beginnen. Der Grund: Für Dayot Upamecano dürfte nach der schlechten Leistung in Bochum nur die Bank bleiben. Das Risiko mit drei Verteidigern ist nicht klein. Denn Salzburg ist bekannt für ein schnelles und effizientes überfallartiges Umschaltspiel. Rücken die Nagelsmänner zu weit auf, könnte es bei Ballverlusten gefährlich werden und blitzschnell für das Ulreich-Tor gehen. Ballverluste sind in dieser Formation hochgefährlich. Auf Experimente wird sich der Coach dennoch nicht einlassen können und wird daher erstmal mit der Dreier-Abwehr starten. Alternative: Nagelsmann vertraut Upamecano und startet mit vier Verteidigern hinten. Das ist allerdings eher unwahrscheinlich. Im Tor steht Sven Ulreich (33). In der Abwehr fungieren Benjamin Pavard (25), Niklas Süle (26) und Lucas Hernandez (26). Auf der Sechserposition dürften wohl Joshua Kimmich (27) und Corentin Tolisso (27) beginnen. Die Außenpositionen besetzen wohl Serge Gnabry (26) und Kingsley Coman (25). Auf der Achterposition spielen Thomas Müller (32) und Leroy Sane (26). Vorne stürmt Robert Lewandowski (33).

Die Statistik gegen FC Salzburg

Beide Aufeinandertreffen gewannen die Münchner. Die letzte Partie in Salzburg endete mit einem 6:2-Sieg für den FC Bayern. Im Heimspiel in der Saison 2020/2021 in der Königsklasse setzte sich der Rekordmeister mit 3:1 durch. FCB-Torschützen: Lewandowski (43.), Coman (52.), Sane (68.)

Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann und Thomas Müller vor dem Auswärtsspiel in Salzburg

Müller betont: „Es ist eine Mischung. Es trifft schon zu, dass wenn wir verlieren, das Selbstverständnis schon einen Kratzer kriegt, aber auch die Ehre gekitzelt wird. Die Erfolge, die wir in den letzten Wochen und Monaten hatten, tragen teilweise dazu bei, dass wir zeigen, dass wir menschlich sind. Wir wurden aufs Deutlichste erinnert, dass es dann teilweise nicht reicht. Entsprechend sind wir heiß auf das Spiel. Nichtsdestotrotz wollen wir solche Niederlagen nicht als Vehikel nutzen, um uns wach zu rütteln. Wir müssen aus diesen Niederlagen die Lehren ziehen. Am Mittwoch müssen wir zielstrebig in die richtige Richtung gehen.“ Zu Hernandez und Upamecano. „Jeder Spieler wird auch einzeln bewertet. Gerade gegen Bochum fallen mir nicht viele Spieler ein, außer Lewy, der mit zwei Toren seinen Job gemacht hat und Ulle, dem man keinen Vorwurf machen kann. Aber viele Spieler sind nicht an die 100 Prozent gekommen, da schließe ich mich mit ein. Gerade in der ersten Halbzeit war es von den Zweikämpfen nicht gut. Bochum spielt zu Hause gut. Es gab mehrere Faktoren, Bochum hat eine unangenehme Spielweise. Insgesamt war es aber zu wenig von uns als Mannschaft, wir sind nicht an unsere Leistung herangekommen.“ Zur Mannschaft. „Grundsätzlich sehe ich es kritisch, etwas als besser oder schlechter als letzte Saison zu bezeichnen. Wir haben den Anspruch, dass wir zweikampf- aber auch fußballerisch stark sind. Unser Spiel ist nicht darauf ausgelegt, alle zehn Sekunden einen Luftzweikampf zu führen. Man muss das differenziert sehen. Ich weiß nicht, wie wir im Vergleich zur Vorsaison bei den Gegentoren stehen. Wir tun gut daran, analytisch an das Ganze heranzugehen. Mit Mentalität ist immer alles schnell und leicht erklärt. Es ist auch eine Frage, wie stark man leiden will für einen Erfolg. Wir wollen es ansteuern, dass wir nicht den Druck von außen benötigen.“ Zum Gegner und zur Stimmung. „Salzburg hat sich in den letzten Jahren etabliert, auch in der Champions League. Sie haben das Ziel jahrelang knapp verpasst. In der Liga sind sie das Maß der Dinge. Um in die K.o.-Runde zu kommen, musst du Qualität haben und das mehrmals auf den Rasen bringen. Die Qualität geht schon nach oben, deshalb sind wir da gewarnt. Ich freue mich, dass wir eine Stimmung haben, die einem Champions League-K.o.-Spiel gerecht wird. Salzburg ist nicht weit weg, es gibt auch viele Bayern-Fans dort. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Salzburg spielt modernen Fußball, der geprägt ist von Tempo und auch ein Stück weit von Chaos. Da müssen wir uns drauf einstellen. Wir müssen unsere Angriffe zu Ende spielen, nicht in Schönheit sterben. Es ist ein K.o.-Spiel und dementsprechend müssen wir auch agieren, da gibt es keine zwei Meinungen.“ Zur Saisonphase. „Am Ende müssen wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen. Man zieht oftmals vergangenen Spiele heran. Es beginnt der Startschuss für eine Phase, die sehr wichtig ist. Die Champions League ist für uns ein sehr wichtiger Wettbewerb. Du willst gegen die besten in Europa spielen und du willst zu den besten dazugehören. Wir warten schon ein bisschen auf den Moment, dass der Rhythmus mit englischen Wochen wieder losgeht. In den letzten Wochen waren wir ein bisschen im Wartestand. Ich hoffe, dass es jetzt der Aufgalopp ist, um dieses Gefühl wieder zu spüren. Ich habe es gerne, wenn viele Termine sind.“ Zur Stimmung im Team. „Das ist eine Beurteilung von außen. Ich weiß, was er [Uli Hoeneß] meint. Am Ende werden wir nach unseren Ergebnissen bewertet. Gegen Bochum war es ein katastrophales Ergebnis. Das haben wir schon besprochen, wir sind sehr selbstkritisch. Wir haben schon auch Reibung. Viele von uns kennen sich schon über Jahre. Die Kräfte, die aus diesem Vertrauen, entstehen, setzten mehr Kräfte frei. Ich sehe uns auf einem guten Weg. Wir sollten uns mit den inhaltlichen und psychologischen Ansätzen beschäftigen. Wir streiten nicht, wenn es keinen Grund dafür gibt. Bis auf das Bochum-Spiel haben wir die Spiele positiv bestritten. Bis dato gab es keinen Grund zu streiten. Wir haben einen gesunden Blick auf das Ganze und den Anspruch, dass solche Leistungen wie in Bochum nicht vorkommen. Dafür arbeiten wir. Wir machen nicht die Augen zu und haken es ab, wir sind da sehr analytisch und selbstkritisch.“ Über den Vertrag. „Ich will mich auf das Sportliche konzentrieren. Ich fühle mich beim FC Bayern sehr wohl und weiß, was ich an dem Verein habe. Ich habe noch Vertrag bis 2023 und da ist nicht die Brisanz drin, die daraus gemacht wurde. Ich bin sehr glücklich, und wenn man meine Performance auf dem Platz sieht, ist der Verein auch glücklich. Es gibt keinerlei kritisches Momentum, es sind alle entspannt und gehen sehr familiär damit um.“ Zum Zusammenspiel mit Lewy. „Auch unter Hansi Flick hatten wir sehr gute Zahlen. Wir verstehen uns gut und harmonieren. Jede Epoche und jede Phase des FC Bayern hatte gewisse Duos. Es gab beim FC Bayern immer glorreiche Offensivspieler. Wir schauen, wie wir es beeinflussen können, dass wir auch in den kommenden Wochen unsere Leistungen bringen. Wir wollen in Spiele kommen, in denen du die Zuschauer begeistern kannst. Auf die Spiele mit großer Bedeutung freuen wir uns. Da müssen Spieler wie Lewy und ich natürlich auch vorangehen.“ Über die Defensive. „Kommunikation auf dem Platz ist wichtig. Das ist aber nur ein Baustein. Am wichtigsten für einen Verteidiger ist, dass er verteidigen kann und einen guten Aufbau hat. Es geht darum, dass man sinnvolle Informationen verteilt. Am Samstag haben wir die Attribute vermissen lassen. Wir haben sehr, sehr gute Abwehrspieler. Wir stehen zusammen und sehen das mannschaftlich geschlossen und werden auch wieder davon profitieren, dass unsere Abwehrspieler eine große Qualität haben.“

Nagelsmann erklärt: „Meine Herangehensweise werde ich nicht ändern. Es gibt eine Kaderstruktur und Ausfälle, dann gibt es Überlegungen zum Gegner. Die Diskussionen gibt es immer nur wenn man verliert. Gegen Bochum war es die defensivere Ausrichtung. Es geht immer um die Art und Weise.“ Über die Kritik von Matthäus. „Ich äußere mich nicht zu Expertenmeinungen. Ich spreche mit den Spielern. Es gibt Dinge, die verbessert werden müssen.“ Über Aussagen des Salzburger Sportdirektors. „Christoph Freund ist ein guter Bekannter von mir. Er ist ein herausragender Sportdirektor, der ein gutes Auge für Talente hat. Viele Salzburger haben generell Kampfansagen gemacht, das finde ich gut. Sie haben eine sehr gute Mannschaft, die international weitergekommen ist, als jemals zuvor. Es würde gegen ihre DNA sprechen, wenn sie sich einigeln würden.“ Über die Saisonphase. „Jetzt kommt die spannende Phase der Saison. Wir wollen die Gruppenphase fortsetzen. Vor fast 30.000 Zuschauern, das hatten wir lange nicht. Das wird spannend – es wird eine positiv aggressive Stimmung gegen uns. Für die Zuschauer vor Ort ist es ein Erlebnis, das sie lange nicht hatten. Es wird, auch was die Rahmenbedingungen angeht, ein würdiger Champions League-Abend.“ Über Kritik. „Jeder Spieler sollte den Anspruch haben, dass die Experten solche Meinungen nicht äußern können. Wir müssen es uns ankreiden, dass wir eine Plattform geboten haben mit der Leistung am Samstag. Es ist unser Job, diese Plattform nicht zu bieten.“ Über Neuer und Goretzka. „Manu fehlt natürlich. Sven Ulreich hat es gegen Bochum gut gemacht. Manu ist nach wie vor der beste Torwart der Welt. An Sven lag es sicherlich nicht, dass wir in Bochum so gespielt haben. Leon macht Fortschritte, aber da gibt es keine Prognose. Es ist wie in den letzten Wochen. Er kommt dann zurück, wenn er schmerzfrei ist. Ich frage auch nicht jeden Tag nach.“ Über den Salzburg-Coach. „Er lässt einen interessanten offensiven Fußball spielen und ist ein feiner Mensch. Wir kennen uns aus Hoffenheim. Wir haben uns schon häufiger ausgetauscht, weil wir einen guten Draht zueinander haben. Ich freue mich auf das Spiel.“ Über die Defensive. „Wenn man vier Gegentore bekommt, wird natürlich die Abwehr kritisiert. Es ist eine Mischung, natürlich über Training. Vor Bochum waren wir gut. Wir sind mit Abstand die Mannschaft mit den meisten Ballgewinnen in Europa. Ich bewerte auch die Entstehung der Tore. Das ist immer eine Verkettung aus allen möglichen Dingen. Du kannst viele taktische Dinge weglassen, wenn du die absolute Gier hast, und die hatten wir in der ersten Halbzeit nicht.“ Über die Ausgangsposition nach der Bochum-Pleite. „Meistens sind wir in der Lage, mehr Tore zu schießen als wir kassieren. In der Champions League und im Pokal ist die Tragweite natürlich größer, wenn es passiert. Demnach sind wir alle gewillt, ein besseres Ergebnis zu erzielen, als wir es am Samstag erzielt haben.“


Außer den oben erwähnten Akteuren ist der restliche Kader fit und einsatzbereit. Man darf daher gespannt sein, wem Nagelsmann das Vertrauen für einen Einsatz in der Startelf schenkt.

So könnte Bayern spielen: Ulreich – Pavard, Süle, Hernandez – Kimmich, Tolisso – Coman, Sane, Müller, Gnabry – Lewandowski


Der FC Bayern trifft am morgigen Mittwochabend (21:00 Uhr) auswärts auf den FC Salzburg. Das Schiedsrichtergespann kommt aus England. Der Hauptoffizielle Schiedsrichter ist Michael Oliver. Ihm assistieren Stuart Burt und Simon Bennett. Der Vierte Offizielle heißt David Coote. Als Videoschiedsrichterassistenten fungieren Chris Kavanagh und Darren England.

Jetzt wünsche ich euch allen noch eine schöne Woche!

Euer Red Eagles Mitglied Johannes