Der deutsche Rekordmeister gewann am frühen Mittwochabend zu einer ungewöhnlichen Uhrzeit für die Königsklasse verdient mit 2:0.
1. Aufstellung und Erster Durchgang!
Hansi Flick tauschte das Team im Vergleich zur 1:5 Niederlage in Frankfurt auf drei Positionen. Martinez rückte auf die Innenverteidigerposition, Coman auf den linken Flügel und Goretzka besetzte mit Kimmich die Doppelsechs. Wie angekündigt durfte sich Boateng das Spiel nur von draußen ansehen, da Flick wollte, dass sich seine Abwehr im Hinblick auf den Deutschen Classico einspielt. Thiago und Coutinho mussten aufgrund mangelnder Leistung ebenso auf der Bank Platz nehmen. Flick setzte auf ein deutsches Mittelfeld und einen klassischen Zehner, der Thomas Müller hieß.
Die Bayern versuchten das Spiel von Beginn an zu kontrollieren und zu dominieren. Oberste Prämisse war es hinten erst einmal kompakt zu stehen und keine all zu großen Lücken zwischen Abwehr und Mittelfeld zu lassen. Die Bayern versuchten durch viel Passsicherheit Selbstbewusstsein zurückzugewinnen. Ausflüge der Außenverteidiger bis zur Grundlinie waren selten. Man wollte die Grundformation zu keinem Zeitpunkt aufgeben. Wenig Überraschungsmomente für die Zuschauer bot daher der erste Durchgang. Für Gefahr sorgen konnte Coman in der 34. Minute, als er auf der Seite durchbrach, bis in den Strafraum dribbelte, aber in letzter Konsequenz am guten griechischen Schlussmann scheiterte. Kurz vor dem Pausentee traf Pavard nach einem Eckball nur den Pfosten (45.). Danach pfiff der polnische Schiedsrichter pünktlich den 1. Durchgang ab.
2. Halbzeit: Lewy und Perisic treffen!
Ohne Personalwechsel ging es in die zweite Halbzeit. In der 50. Minute hatten die Bayern die nächste gute Tormöglichkeit. Nach einem Freistoß blockte sich Goretzka frei und köpfte den Ball aus aussichtsreicher Positionen zu zentral auf das Gehäuse, so dass Sa die Kugel entschärfen konnte. Die Bayern hatten auch in der folgenden Viertelstunde viele Abschlüsse. Allerdings fielen die Bayern häufig ins alte Muster zurück. Der Abstand und die Lücken im Mittelfeld waren in dieser Phase wieder etwas zu groß. Daher war es schwierig Kreativität ins Spiel zu bringen. In der 69. Minute war der Bann endlich gebrochen. Der französische Flügelflitzer setzte sich auf der Außenbahn durch und brachte die Kugel mit viel Schärfe in die gefährliche Zone. Im Zentrum stand Robert Lewandowski, der den Fuß hinhielt und den Ball zum 1:0 hinter die Linie drückte. Der Pole ließ beim anschließenden Torjubel den Ball unter dem Trikot verschwinden und steckte sich den Daumen in den Mund. Seine Frau Anna ist schwanger im vierten Monat. Die Bayern vergaben auch nach dem 1:0 eine Reihe von Möglichkeiten. Der letzte Pass kam meist zu ungenau. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit brachte Flick Perisic für den insgesamt schwachen Gnabry. Perisic war 10 Sekunden auf dem Platz, als er sich schon in die Torschützenliste eintragen durfte. Der ebenfalls zuvor eingewechselte Tolisso flankte punktgenau in die Box, in der Lewandowski und Perisic lauerten. Perisic konnte den Ball nach Abpraller von Sa im Tor unterbringen und die Bayern ins CL – Achtelfinale bringen. Die Bayern ließen „summa summarum“ nichts anbrennen und gewannen verdient mit 2:0.
3. Denkzettel für Thiago und Coutinho!
Flick setzte in seinem Debüt auf ein deutsches Mittelfeld anstatt auf den kreativeren Spanier Thiago. Aus diesem Grund fehlte dem Spiel oftmals etwas Überraschendes aus dem Mittelfeld. Für solche Überraschungsmomente hätte Thiago sorgen können. Nach seinen schwachen Auftritten in der letzten Zeit und insbesondere nach dem Spiel am Samstag hat sich Flick entschieden den Spanier nicht auflaufen zu lassen. Er verpasste ihm damit einen Denkzettel. Mit guten Auftritten im Training ist es aber durchaus vorstellbar, dass Flick ihn am Samstag anstatt Goretzka ins Rennen schickt. Coutinho kämpfte auch in der letzten Zeit mit seiner Form. Flick operiert gerne mit einem klassischen Zehner. Der Brasilianer wird wohl auch am Samstag nicht von Beginn an spielen.
4. Unsicherheiten und fehlendes Selbstbewusstsein ist zu spüren!
Auch wenn die Bayern gemeinsam als Team auf dem Platz agierten, war im Spiel eine gewisse Unsicherheit zu spüren. Es fehlt den Bayern etwas am Selbstbewusstsein nach der Niederlage. Aufgrund der Unsicherheit wurden die Bälle noch zu oft quer geschoben anstatt den Raum zu nutzen und nach vorne durchzubrechen. Es gibt noch viel Arbeit für Flick. Flick wird in den zwei verbliebenen Trainingseinheiten sein Team noch mehr stärken, um am Samstag mit großem Selbstbewusstsein ins Spiel zu gehen.
Die Bayern ziehen verdient ins Achtelfinale der Königsklasse ein. Der Einzug war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Jetzt gilt es sich auf Dortmund zu fokussieren. Den Vorbericht zum Classico gibt es am Freitag.
Schönen Donnerstag!
Euer Red Eagles Mitglied Johannes
