Zum Abschied von Alaboom im Sommer – Servus Alaba!

Liebe Red Eagles,
Jetzt ist es offiziell! Soeben hat das Ehrenmitglied des Fanclubs Red Eagles Austria seinen Abschied vom FC Bayern im Sommer verkündet. Es ist höchste Zeit auf die bisherige Karriere von David Alaba zurückzublicken.


Von der Wiege bis zum Wechsel nach München
David Olatukunbo Alaba erblickte am 24. Juni 1992 in Wien das Licht der Welt. Sein Vater George Alaba ist Nigerianer, der Wirtschaftswissenschaften studierte, diese wegen seiner Hinwendung zur Musik abbrach. Seine Mutter Gina stammt aus den Philippinen. Im Alter von zwei Jahren wurde seine Schwester Rose May Alaba geboren, die in diesem Jahr 27 Jahre alt wird. Beim SV Aspern in Wien lernte der Bayern-Star das Fußballspielen. Aufgrund seines Talents folgte wenig später die Fortsetzung seiner fußballerischen Ausbildung beim FK Austria Wien. Bereits mit 15 Jahren spielte er bei den Profis und durfte in Testspielen ran. Im April 2007 gab er sein Debüt für Österreichs U17 beim 1:1 im Alcufer-Stadion. Ein Jahr später, im April 2008 absolvierte er seinen ersten Profieinsatz beim österreichischen Zweitligisten. In Genauer gesagt gab er sein Zweitligadebüt am 18. April 2008 bei der 1:3 Heimniederlage gegen die Red Bull Juniors Salzburg. Es folgten vier weitere Einsätze für Wien und 10 Einsätze für Österreichs U17. Im Sommer 2008 folgte sein Wechsel zum FC Bayern München und es begann ein neues Kapitel.

Alaba beim FC Bayern München
Im Sommer 2008 wechselte er nach München für ca. 150 TSD Euro zum FC Bayern. Am 17. August 2008 schoss Alaba beim ersten Spiel in Bayerns B-Jugend gegen Eintracht Frankfurt einen Doppelpack. Der Österreicher brachte die Münchner durch seine Buden in der 73. Und 80. Spielminute auf die Siegerstraße und war maßgeblich beteiligt am 3:1 gegen die Frankfurter Eintracht. Bei den B-Junioren kassierte er auch seine einzige Rote Karte beim Spiel gegen Ulms U17 am dritten Spieltag. In der 61. Minute zeigte ihm Dominik Bartsch den roten Karton. Das Spiel endete dennoch am Ende torlos Remis. Es folgten in dieser Saison 11 Spiele für Österreichs U17 (5 Tore) und weitere fünf Einsätze für die B-Jugend. Beim Finale gegen den VfB Stuttgart verpasste der Youngster mit den Bayern die Meisterschaft im Jahr 2009. Zugleich feierte er jedoch Einsätze für die A-Jugend. Am 4. Oktober 2008 bereits durfte er beim 2:1 Sieg gegen die U 19 von Karlsruhe von Beginn an ran. Fast drei Wochen später gelang ihm beim 8:0 Sieg gegen den Jahn in der 80. Minute sein erstes U19-Tor. Insgesamt kam er in der genannten Saison 18 Mal für die A-Jugend zum Einsatz und erzielte fünf Tore.

Alaba auf dem Sprung zur ersten Mannschaft
Am 16. August 2009 absolvierte Alaba sein erstes Spiel für die Bayern-Amateure beim 0:0 gegen Dresden. Nur zwei Wochen erzielte er gegen Wuppertal sein erstes Tor und legte zwei Buden auf. Es folgten weitere 23 Spiele (1 Tor/9 Vorlagen) für die zweite Mannschaft. Besonders stolz dürfte er auf den 18. November 2009 sein. Nationaltrainer Dietmar Constantini ließ das Ehrenmitglied 22 Minuten A-Nationalmannschaftsluft schnuppern, wechselte ihn beim 1:5 gegen Spanien in der 68. Spielminute für Wallner ein. Diese Nominierung kam nicht von ungefähr. Denn Alaba hatte bei der U21 EM-Quali im September 2009 mit zwei Vorlagen auf sich aufmerksam gemacht.

Erste Erfahrungen bei Van Gaal
Das Jahr 2010 sollte für den Youngster ein Glücksjahr werden. Beim 6:2 Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Greuther Fürth wechselte ihn Louis Van Gaal ein. Es sollte ein besonderer Februar-Tag werden, als Van Gaal Alaba in der 59. Spielminute im DFB-Pokal Viertelfinale gegen Greuther Fürth (6:2) einwechselte. An diesen Moment kann ich mich tatsächlich noch erinnern. Alaba hinterließ Spuren beim Bayern-Coach und was für welche. Kein Wunder. In seinem Profi-Debüt für die erste Mannschaft des FC Bayern legte er nur eine Minute nach seiner Einwechslung ein Tor für seinen später sehr guten Bayern-Kumpel Franck Ribery auf. Van Gaal musste so beeindruckt gewesen sein, dass er ihn am 6. März beim 1:1 in Köln gleich wieder brachte und ihn 17 Minuten warmspielen ließ für das größte Highlight seiner Karriere bislang. Am 9. März ließ ihn der Coach beim Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions-League beim AC Florenz von Beginn an ran. Auch wenn die Bayern 3:2 verloren, zogen sie ins Viertelfinale ein. Alaba feierte am Ende der Saison seinen ersten DFB-Pokalsieg mit dem FC Bayern München und die Meisterschaft. Ein Außenbandriss im Sprungelenk warf ihn 2011 etwas zurück. In München entschied man sich das Talent nach nur 22 Minuten in der Bundesliga an die TSG Hoffenheim zu verleihen. Das sollte sich als goldwert erweisen. Der Österreicher durfte in Hoffenheim Spielpraxis sammeln, wie es ihm lieb ist. In allen Spielen in der Rückrunde spielte er durch (1552 Minuten) und schoss zwei Tore für die TSG. Insgesamt kam er in der Saison 2010/2011 auf 44 Einsätze, davon 19 für die TSG.

Bei den Profis auf dem Weg zum Stammspieler
Aus Hoffenheim zurück ließ ihn Jupp Heynckes am 1. Augst 2011 beim 3:0 Auswärtssieg im DFB-Pokal gleich auf der linken Außenbahn aufs Parkett. Der Österreicher wuchs unter Heynckes langsam zum Stammspieler heran, kam 47 Mal zum Einsatz, schoss drei Tore und drei Vorlagen. Zudem wurde er 2011 Österreichs Fußballer des Jahres. Beim Finale Dahoam gegen Chelsea, das aus Münchner Sicht ein böses Ende nahm, durfte der Verteidiger nur zuschauen aufgrund einer Gelbsperre.

Der lange Weg zum doppelten Triple im Bayern-Trikot
In der goldenen Saison 2012/2013 stach Alaba als kongeniales Duo zusammen mit Franck Ribery auf der linken Seite hervor. Der Österreicher sammelte in 38 Einsätzen 5 Tore und 6 Torvorlagen. Auch in der Nationalelf traf er sechs Mal und legte drei Treffer auf. Am Ende der Saison wartete eine reine Titelorgie auf ihn: Deutscher Meister, Deutscher Pokalsieger, Deutscher Superpokalsieger, Champions-League-Sieger und Österreichs Fußballer des Jahres. Wahnsinn! Im darauffolgenden Jahr als Pep Guardiola das Zepter übernahm, kam Alaba auf 49 Einsätze (4 Treffer/9 Vorlagen) und feierte zudem mit dem Weltpokal den nächsten Titel. Häufig durfte er auch auf seine Lieblingsposition ins Mittelfeld wechseln, zeigte dort ebenfalls seine Klasse. In der Saison 2014/2015 agierte er nur 29 Mal im Bayern-Trikot. Der Grund, ein Innenbandanriss und ein nach wenigen Spielen zugezogener Innenbandriss im Knie setzte ihn außer Gefecht. Doch fünf Tore und drei Torvorlagen schaffte er trotzdem, zudem holte er mit der Mannschaft den Meistertitel und zum fünften Mal den persönlichen Titel als Österreichs Fußballer des Jahres. Im nächsten Jahr der Guardiola-Ära absolvierte er 46 Einsätze. Häufig spielte er in der Innenverteidigung oder als linker Außenverteidiger. Zwei Treffer und Vier Assists kamen auf das Saisonkonto. 2016 war Double-Zeit. Alaba durfte die Meisterschale und den Deutschen Pokal in Berlin in die Höhe strecken. Dass er wieder einmal Österreichs Fußballer des Jahres wurde, sei an dieser Stelle lediglich eine Randnotiz. Im ersten Jahr unter Carlo Ancelotti, der Saison 2016/2017 kam er 47 Mal zum Einsatz, erzielte 5 Tore und bereitete sieben Treffer vor. Bei der WM-Qualifikation für Österreich legte er ebenfalls 4 Treffer in acht Spielen auf. Am Ende der Saison gab´s die Meisterschale und den Supercuptitel. In der Saison 2017/2018 kam Alaba auf 36 Spiele (2 Treffer/6 Vorlagen). Am Ende gab es nur den Meistertitel. Für Alaba aufgrund der Titelfülle wohl verschmerzbar. Bis zum Ende der Saison 2018/2019 feierte er 43 Einsätze (3 Tore und 7 Vorlagen) für den deutschen Rekordmeister. Zudem durfte er weitere Erfolge feiern: Deutscher Meister, Deutscher Pokalsieger, Ligapokal DFL-Supercup)-Sieger. Im Corona-Jahr konnte er wohl sein Glück selbst kaum fassen. Als Stammspieler in der Innenverteidigung holte David Alaba im Corona-Jahr 2020 die Meisterschaft, den DFB-Pokal, die Champions-League, den UEFA Supercup, den DFL-Supercup und vor kurzem noch die Klub-Weltmeisterschaft. 42 Mal kam er zum Einsatz, traf zwei Mal selbst das Tor und bereitete zwei Treffer vor. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass der Österreicher nicht immer konstant seine beste Leistung abrufen konnte. Sei´s drum! Am Ende stehen mehr Titel auf der Haben-Seite als es Ligaspieltage gibt!

35 Alaba-Trophäen im Überblick
Kommt zum Abschied Nr. 36 und 37?
– 9 Mal Deutscher Meister
– 6 Mal Deutscher Pokalsieger
– 5 Mal Deutscher Superpokalsieger
– 2 Mal Champions-League-Sieger
– 2 Mal Klubweltmeister
– 2 Mal UEFA Supercup-Sieger
– 7 Mal Österreichs Fußballer des Jahres
– 2 Mal Sportler des Jahres


Bilanz seiner bisherigen Karriere
– 605 Einsätze (49355 Minuten)
– 63 Treffer
– 83 Vorlagen
– Nur eine Rote Karte.


Statement des Präsidenten
Bei den Red Eagles ist man stolz auf das Ehrenmitglied. Präsident Robert Schweighofer fällt der Bayern-Abschied schwer. Hat man doch auch aufgrund eines Erlebnisses mit dem Alaboom-Plakat (Alaba hat einen ganzen Fanklub dabei) die Red Eagles gründet.
Sein Statement zum Abschied:
„Ich bin einer seiner größten Fans. Für mich bleibt er für immer ein Roter. Unserem Fanclub bleibt er durch die österreichische Nationalmannschaft weiterhin erhalten. Ich werde ihm auch bei seinem neuen Arbeitgeber die Daumen drücken. Ich hoffe, dass er irgendwann einmal in einer anderen Funktion zum FC Bayern zurückkehrt.“

Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit David Alaba
Alaba bestätigt: „Ich habe für mich persönlich die Entscheidung getroffen, nach dieser Saison was Neues zu machen und den Verein zu verlassen. Das war keine leichte Entscheidung, ich bin seit 13 Jahren hier und der Verein liegt mir sehr am Herzen.“ Über seinen neuen Klub. „Die Entscheidung habe ich noch nicht getroffen, wo die Reise hingeht.“ Über die Highlights. „Ich habe in diesen 13 Jahren unglaublich schöne Momente erleben dürfen, wofür ich sehr dankbar bin. Die 13 Jahre kann man nicht in Worte zusammenfassen Es ist eine schöne und intensive Zeit gewesen.“ Die Gründe. „Ich habe mir natürlich Zeit gelassen, nach 13 Jahren ist das keine einfache Entscheidung. Ich habe dann für mich entschieden, was Neues zu machen, was Neues zu sehen, eine neue Challenge. Das hat seine Zeit gebraucht. Ich habe noch fünf, sechs, sieben Jahre vor mir und habe mir Gedanken gemacht, was ich machen könnte.“ Über Barcelona. „Es ist kein Geheimnis, dass mein Management mit den Vereinen im Austausch ist. Der Rest wird sich in der Zukunft entscheiden.“ Die Rolle des Mittelfelds bei der Entscheidung. „Nein, das hat sich ergeben, weil wir jetzt ein paar Probleme im Kader hatten. Ich weiß, dass ich im Moment in der Innenverteidigerposition meine Rolle habe.“ Zur Wertschätzung. „Ich hatte mehrere Gespräche mit den Verantwortlichen und meinem Management. Ich habe die Entscheidung getroffen: Was möchte ich, und dann so entschieden.“ Die Überzeugungsarbeit der Kollegen. „Alle, wirklich alle. Und dafür bin ich dem Verein sehr, sehr dankbar und deshalb war es eine sehr schwierige Entscheidung. Ich kann den Club als Familie bezeichnen.“ Zum Zeitpunkt der Entscheidung. „Ich habe die Entscheidung schon vor ein paar Wochen getroffen und diese den Verantwortlichen mitgeteilt.“ Der Wunsch für den Abschied. „Natürlich erfolgreich. Ich werde in den nächsten Monaten alles geben und in die Waagschale werfen, um der Mannschaft zu helfen und am Ende erfolgreich zu sein. Das ist das Ziel des ganzen Vereins und macht auch Bayern aus. Der FC Bayern möchte jedes Jahr ganz oben stehen. Ich bin ein Spieler, der sich jedes Jahr weiterentwickeln möchte, der Erfahrungen sammeln möchte. Ich möchte nach der Saison aus meiner Komfortzone rauskommen und den nächsten Schritt machen.“

Wie geht´s jetzt weiter?
David Alaba verlässt zum Ende der Saison München. Wohin er wechselt steht noch nicht abschließend fest. Warum er den Verein verlässt begründet Alaba auf der PK mit einem neuen Reiz. Wenn nicht erwähnt, dürften Medienberichten zufolge auch finanzielle Aspekte auch eine Rolle gespielt haben. Real Madrid steht mehreren Medienberichten nach wie vor in der Pole-Position. Auch große Klubs in England stehen zur Auswahl. Der Österreicher sucht eine neue Herausforderung.


Quelle: TZ-Artikel (12.11.2020), FC Bayern, Transfermarkt.de